Den passenden Mediator für die Scheidungsmediation finden
Da die Berufsbezeichnung „Mediator“ gesetzlich nicht geschützt ist, muss bei der Suche sehr gründlich vorgegangen werden. Als Mediator muss auch keine besondere Ausbildung absolviert werden, was die Suche ebenfalls schwierig gestaltet. Ein „zertifizierter Mediator“ muss eine fachliche Qualifikation vorweisen und sollte daher definitiv bevorzugt werden.
Wie läuft die Mediation bei Scheidung ab?
Generell verläuft eine Scheidungsmediation in fünf Phasen. Wobei gerade bei Rechtsanwälten das Erstgespräch immer kostenlos stattfindet. Die einzelnen Schritte sind dann jedoch immer identisch. Eine Sitzung wird pauschal mit 90 Minuten angesetzt.
Das Erstgespräch
Bei dem Erstgespräch wird erst einmal genau besprochen, worum es bei der Mediation geht. Der Mediator informiert die Eheleute über Ablauf, Ziel sowie Kosten. Danach wird dann ein Vertrag geschlossen. Der sogenannte Mediationsvertrag schließt wesentliche Inhalte ein. Unter anderem wird hier das Ziel der Mediation vereinbart. Aber auch die Pflichten kommen zum Tragen.
Konflikte und Konfliktgründe benennen
Bei dem zweiten Gespräch werden alle erforderlichen Informationen gesammelt. Dabei werden alle nötigen Konfliktbereiche beleuchtet. Der Mediator hört sich zudem die Standpunkte der Eheleute an und erfasst alle wichtigen Informationen.
Die Streitschlichtung
Im nächsten Schritt geht es darum, die Konfliktbereiche zu bearbeiten. Das ist dann auch schon die eigentliche Streitschlichtung. Die Ehepartner dürfen ihre Ansichten vortragen und Eindrücke schildern. Anschließend geht es um die Wünsche, Bedürfnisse sowie Interessen der Ehegatten. In diesem Schritt müssen die Ehepartner vor allen Dingen zuhören und versuchen, die Probleme des Partners zu realisieren.
Gemeinsame Lösungen finden
Für jeden Konfliktbereich werden in dieser Phase Lösungen erarbeitet. Dabei kann es durchaus sein, dass verschiedene Alternativen zusammengetragen werden und erst im Anschluss eine Entscheidung fällt. Der Mediator ist dafür da, die Lösungen, die von den Ehegatten präsentiert werden, zu hinterfragen. Er ist sozusagen der neutrale Beobachter, der unterstützend agiert.
Abschluss der Mediation
Der Abschluss ist der letzte Schritt der Mediation. Die erarbeiteten Lösungen und Vereinbarungen werden in der Mediationsvereinbarung schriftlich festgehalten. Dies ist dann oftmals die Grundlage für die Trennungs- und Scheidungsvereinbarung. Die eigentliche Scheidung kann dann bei dem Familiengericht einvernehmlich und kostengünstig durchgeführt werden.
Kosten der Mediation im Zuge einer Scheidung?
Die Scheidungsmediation wird immer nach Zeitaufwand berechnet. In den meisten Fällen ist das Erstgespräch kostenlos. Danach muss dann der Stundensatz des Mediators bezahlt werden. Der bewegt sich zwischen 130 bis 150 Euro. Dazu kommt die Mehrwertsteuer. Wobei Abweichungen natürlich möglich sind. Zumal auch die Einkommensverhältnisse der Ehegatten eine Rolle spielen. Durchschnittlich sollte von einem Zeitaufwand zwischen 10 bis 12 Stunden ausgegangen werden. Das sollte bei einer normalen Mediation ausreichend sein. In diesem Fall müssen Ehegatten also mit einer Kostennote von 1.300 bis 1.800 Euro rechnen. Bedenkt man jedoch, dass diese Kosten eine womöglich langwierige strittige Scheidung mit entsprechend hohen Kosten vermeiden kann, lohnt sich der Versuch Streitpunkte beizulegen in jedem Fall.