Schon seit Jahrzehnten aktualisiert das Oberlandesgericht Düsseldorf die sogenannte Düsseldorfer Tabelle zum Jahresanfang. Dementsprechend wird es auch am 01.01.2017 eine neue Tabelle geben, die Ihnen verrät, wie viel Kindesunterhalt voraussichtlich geschuldet wird. Ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch kann jedoch nicht aus der Düsseldorfer Tabelle 2017 abgeleitet werden. Es handelt sich vielmehr um eine deutschlandweit akzeptierte Richtlinie. In diesem Beitrag erfahren Sie, was sich 2017 ändern wird und welchen Einfluss diese Änderungen auf Ihre Unterhaltszahlungen / Unterhaltsansprüche haben.
Zum 01.01.2017 erhöht sich der Mindestunterhalt in allen Altersstufen. Der Mindestunterhalt ist der Betrag, der dem Kind mindestens an Barunterhalt zusteht.
Der Selbstbehalt bleibt im Vergleich zum Vorjahr identisch. Einem Nichterwerbstätigen stehen weiterhin 880 Euro pro Monat zur Verfügung, wobei der Erwerbstätige ein Saldo von 1.080 Euro nach Zahlung der Alimente nicht unterschreiten darf. Würde dies geschehen, spricht der Jurist von einem Mangelfall. Üblicherweise wird der Unterhaltsanspruch dann soweit reduziert, dass der Selbstbehalt gesichert ist.
Die Düsseldorfer Tabelle wird von Eltern, Anwälten und dem Jugendamt als Anhaltspunkt für die Berechnung des Kindesunterhalts genutzt. Dabei sind die in der Tabelle eingetragenen Beträge als Mindestunterhalt zu verstehen. Eltern können jederzeit abweichende Vereinbarungen in einem Unterhaltsvertrag treffen. Hier lohnt es sich in jedem Fall einen Anwalt für Familienrecht zu konsultieren. Unterhaltspflichtig ist grundsätzlich der Elternteil, bei dem das Kind nicht lebt. Im ersten Schritt müssen Sie nur wissen:
Nettoeinkommen | 0-5 Jahre | 6-11 Jahre | 12-17 Jahre | ab 18 Jahre | Prozentsatz | Bedarfskontroll- Betrag |
---|---|---|---|---|---|---|
bis 1.500 Euro | 342 | 393 | 460 | 527 | 100 | 880 / 1.080 |
1.501-1.900 Euro | 360 | 413 | 483 | 554 | 105 | 1.180 |
1.901-2.300 Euro | 377 | 433 | 506 | 580 | 110 | 1.280 |
2301-2.700 Euro | 394 | 452 | 529 | 607 | 115 | 1.380 |
2.701-3.100 Euro | 411 | 472 | 552 | 633 | 120 | 1.480 |
3.101-3.500 Euro | 438 | 504 | 589 | 675 | 128 | 1.580 |
3.501-3.900 Euro | 466 | 535 | 626 | 717 | 136 | 1.680 |
3.901-4.300 Euro | 493 | 566 | 663 | 759 | 144 | 1.780 |
4.301-4.700 Euro | 520 | 598 | 700 | 802 | 152 | 1.880 |
4.701-5.100 Euro | 548 | 629 | 736 | 844 | 160 | 1.980 |
Um tatsächlich berechnen zu können, wie viel Unterhalt am Ende gezahlt werden muss, müssen Sie folgende Zahlen kennen:
Vor allem das Kindergeld wird häufig vergessen. Als Elternteil steht Ihnen rechtlich die Hälfte dieser Kindergeldzahlung zu. In der Praxis wird das Geld jedoch meist in voller Höhe an den Elternteil ausbezahlt, bei dem das Kind lebt. Deshalb dürfen Sie im Regelfall den Betrag aus der Düsseldorfer Tabelle 2017 um die Hälfte des Kindergeldes reduzieren.
Achtung! sobald Ihr Kind / Ihre Kinder volljährig sind, wird nicht mehr nur die Hälfte abgezogen, sondern das volle Kindergeld. Dementsprechend sinken die Zahlbeträge bei Erreichen der Volljährigkeit. Eine Ausnahme tritt dann ein, wenn das Kind studiert / sich in der Ausbildung befindet und nicht mehr bei den Eltern wohnt. In diesem Fall wird laut Anhang der Düsseldorfer Tabelle 2017 ein Unterhalt von monatlich 735 Euro geschuldet. Dabei sind 300 Euro allein für die Unterkunft. Zum 01.01.2017 wurde das Kindergeld um zwei Euro erhöht:
1 Kind (14 Jahre alt), 2.000 Euro Einkommen 506 Euro (laut Düsseldorfer Tabelle 2017) - 192 / 2 = 410 € tatsächlich zu leistender Kindesunterhalt.
Aus dieser einfachen, verständlichen Rechnung ergeben sich für das Jahr 2017 die folgenden Zahlbeträge:
Nettoeinkommen | 0-5 Jahre | 6-11 Jahre | 12-17 Jahre | ab 18 Jahre | Prozentsatz |
---|---|---|---|---|---|
bis 1.500 Euro | 246 | 297 | 364 | 335 | 100 |
1.501-1.900 Euro | 264 | 317 | 387 | 362 | 105 |
1.901-2.300 Euro | 281 | 337 | 410 | 388 | 110 |
2301-2.700 Euro | 298 | 356 | 433 | 415 | 115 |
2.701-3.100 Euro | 315 | 376 | 456 | 441 | 120 |
3.101-3.500 Euro | 342 | 408 | 493 | 483 | 128 |
3.501-3.900 Euro | 370 | 439 | 530 | 525 | 136 |
3.901-4.300 Euro | 397 | 470 | 567 | 567 | 144 |
4.301-4.700 Euro | 424 | 502 | 604 | 610 | 152 |
4.701-5.100 Euro | 452 | 533 | 640 | 652 | 160 |
Nettoeinkommen | 0-5 Jahre | 6-11 Jahre | 12-17 Jahre | ab 18 Jahre | Prozentsatz |
---|---|---|---|---|---|
bis 1.500 Euro | 243 | 294 | 361 | 329 | 100 |
1.501-1.900 Euro | 261 | 314 | 384 | 356 | 105 |
1.901-2.300 Euro | 278 | 334 | 407 | 382 | 110 |
2301-2.700 Euro | 295 | 353 | 430 | 409 | 115 |
2.701-3.100 Euro | 312 | 373 | 453 | 435 | 120 |
3.101-3.500 Euro | 339 | 405 | 490 | 477 | 128 |
3.501-3.900 Euro | 367 | 436 | 527 | 519 | 136 |
3.901-4.300 Euro | 394 | 467 | 564 | 561 | 144 |
4.301-4.700 Euro | 421 | 499 | 601 | 604 | 152 |
4.701-5.100 Euro | 449 | 530 | 637 | 646 | 160 |
Nettoeinkommen | 0-5 Jahre | 6-11 Jahre | 12-17 Jahre | ab 18 Jahre | Prozentsatz |
---|---|---|---|---|---|
bis 1.500 Euro | 230,5 | 281,5 | 348,5 | 304 | 100 |
1.501-1.900 Euro | 248,5 | 301,5 | 371,5 | 331 | 105 |
1.901-2.300 Euro | 265,5 | 321,5 | 394,5 | 357 | 110 |
2301-2.700 Euro | 282,5 | 340,5 | 417,5 | 384 | 115 |
2.701-3.100 Euro | 299,5 | 360,5 | 440,5 | 410 | 120 |
3.101-3.500 Euro | 326,5 | 392,5 | 477,5 | 452 | 128 |
3.501-3.900 Euro | 354,5 | 423,5 | 514,5 | 494 | 136 |
3.901-4.300 Euro | 381,5 | 454,5 | 551,5 | 536 | 144 |
4.301-4.700 Euro | 408,5 | 486,5 | 588,5 | 579 | 152 |
4.701-5.100 Euro | 436,5 | 517,5 | 624,5 | 621 | 160 |
Der Kindesunterhalt hat die Aufgabe die Versorgung Ihres Kindes sicherzustellen. Dementsprechend sorgfältig sollte im Falle einer Scheidung versucht werden, eine Lösung zu finden, mit der alle Parteien zufrieden sind. Es empfiehlt sich in jedem Fall der Besuch bei einem Anwalt für Familienrecht.
Dieser unterstützt Sie im Bezug auf alle rechtlichen Fragen, die im Prozess der Unterhaltsfestlegung und Scheidung auf Sie zukommen. Unterhalt festlegen, Unterhaltsvertrag gestalten, Unterhalt berechnen oder auch Unterhalt einklagen – all das übernimmt Ihr Anwalt für Sie. Die Scheidung ist für viele Eltern (und Kinder) eine besonders schwierige und herausfordernde Zeit. Viele Anwälte für Familienrecht bieten deshalb Mediation an. In diesem geführten Streitgespräch wird versucht – trotz Streit – eine einvernehmliche, faire Regelung zu finden.
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